Landgraben-Dumme-Niederung

Durch die Jahrzehnte lange Lage im Schatten der innerdeutschen Grenze ist die Natur in der Landgraben-Dumme-Niederung überwiegend intakt geblieben. Viele Arten, die andernorts schon lange verschwunden sind, haben hier im Grünen Band zwischen Salzwedel, Arendsee, Lüchow und Bergen a.d. Dumme einen Rückzugsraum gefunden. Und so besitzt die Region als Lebensraum am Grünen Band eine überregionale, sogar bundesweite Bedeutung. Die großflächige Ausweisung als Natura-2000-Gebiet belegt dies eindrücklich.

Um die Bedeutung der Region auch auf länderübergreifender Ebene beurteilen zu können und gemeinsame Strategien für den Naturschutz am Grünen Band zu entwickeln, wurde das Projekt „Naturschutz und Naturerleben in der Landgraben-Dumme-Niederung“ ins Leben gerufen. Ein vorrangiges Ziel des Projektes war es, wertvolle Lebensräume über die Ländergrenzen hinweg zu erfassen und Maßnahmen für die Erhaltung und Entwicklung eines grenzüberschreitenden Biotopverbundes abzuleiten. Im Mittelpunkt stehen dabei die besonders herausragenden Lebensräume wie Feuchtwälder, Feuchtwiesen und Gewässer, in denen noch seltene Arten wie Kranich, Schwarzstorch und Fischotter, aber auch zahlreiche Amphibien-, Libellen- und Schmetterlingsarten leben.

Auch für natur- und geschichtsinteressierte Besucher bietet das Grüne Band in der Landgraben-Dumme-Niederung vielfältige Potenziale: Ausgedehnte, urwaldartige Wälder, in denen Kraniche und Seeadler beobachtet werden können; naturnahe, mäandrierende Bachläufe, wo Bachforelle und Eisvogel nach Beute jagen sowie blütenreiche Feuchtwiesen, die mit ihrer Farbvielfalt eine Vielzahl von Schmetterlingen anlocken. Die Landgraben-Dumme-Niederung blickt aber auch auf eine Jahrhunderte alte Geschichte zurück, deren Spuren sich noch heute in der Landschaft entdecken lassen. Kirchen und Klöster aus dem Mittelalter, gewachsene Altstadtkerne, historische Wassermühlen und die einmaligen Rundlingsdörfer im Wendland stehen für die kulturelle Vielfalt der Region. Stille Zeugen der innerdeutschen Grenzgeschichte sind die ehemaligen Grenztürme und Reste verschwundener Grenzdörfer. Dass die Landschaft bereits über Jahrhunderte Grenzregion war, zeigen historische Wegeverbindungen und Landwehren aus dem Mittelalter.

Ziel des Projektes war im Bereich Naturerleben, vorhandene Erlebnispunkte aus Natur, Kultur und Geschichte aufzugreifen, durch länderübergreifende Wander- und Radrouten zu vernetzen und zu ergänzen. Zusätzlich wurden sechs verschiedene Führungen ausgearbeitet und erprobt, die Einheimischen und Besuchern das Grüne Band in der Landgraben-Dumme-Niederung näher bringen sollen. Etwa 100 Teilnehmer erkundeten in 2012 die Region u.a. auf der Grenzlandroute, einer Wanderung auf dem Dummerundweg und auf der Grenzgängertour bei Jahrsau und lernten unter sachkundiger Leitung Grenzrelikte und besondere Arten und Lebensräume kennen. Auch wurde ein ansprechender Flyer mit Erlebniskarte entwickelt, in dem die Besonderheiten aus Natur, Kultur und Geschichte und die neuen Routen vorgestellt werden. Mehrere Gästeführer konnten geworben werden, die auch in 2013 geführte Touren zu Fuß oder mit dem Fahrrad anbieten und so auch in Zukunft interessierte Menschen an das Grüne Band heranführen werden.

Dieses Projekt wurde gefördert durch:

 

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